Spielerschutz Tätigkeitsbericht 2022

Schulung wird von den Teilnehmern selbst gestaltet. Wir bereiten die einzelnen Schulungen zwar vor und moderieren sie, aber die Arbeit leisten die Mitarbeitenden. Im Fokus steht die Interaktion. Also keine Frontalbeschallung wie bei Vorlesungen in der Universität? [lacht] Genau. Eine statische Präsentation mit sehr viel Text hat im Lerntransfer einfach keine gute Behaltensquote. Wir wollen mit unseren Methoden den größtmöglichen Lerneffekt erzielen, und den erhalten wir dadurch, dass wir Lernmethoden wie Hören, Sehen, Lesen und interaktive Übungen miteinander vereinen. Darüber hinaus ist der Spielerschutz sehr ambivalent. Manche Mitarbeitenden sehen häufig nur den wirtschaftlichen Aspekt und wissen gar nicht, wie ein Gespräch mit einem Gast, der ein auffälliges Spielverhalten gezeigt hat, abläuft. Wie vermitteln Sie den Kollegen den „richtigen“ Umgang mit Gästen, die ein problematisches Spielverhalten an den Tag legen? Wir arbeiten dafür mit Rollenspielen. Die Schulungsteilnehmer schlüpfen in unterschiedliche Rollen und danach analysieren wir gemeinsam das gesamte Gespräch: Was gibt es für Auffälligkeiten bei dem Gast? Was ist den Teilnehmern in seiner Kommunikation, also auch seiner Körpersprache, aufgefallen? Gab es Widersprüche in dem Gespräch? Wir legen großen Wert darauf, den Mitarbeitenden im Umgang mit dem Spielerschutz eine Handlungssicherheit zu vermitteln. Wir schulen abteilungsübergreifend, um mögliche Barrieren abzubauen, und den Bereich Spielerschutz durch den Erfahrungsaustausch zu optimieren. Die Wahrnehumgen der Mitarbeitenden werden schriftlich über einen Beobachtungsbogen an den Spielerschutz kommuniziert. Beim Ausfüllen geht es nicht um eine Diagnose, sondern darum, um die simple Beschreibung der beim Gast wahrgenommenen Auffälligkeiten. Wir konnten hier auch schon eine sehr positive Entwicklung verzeichnen. Mittlerweile werden monatlich 20 bis 30 Beobachtungsbögen beim Spielerschutzteam eingereicht. Hieraus resultierend können wir frühzeitig das Gespräch mit einem Gast suchen, um eine Verhaltensänderung anzuregen. Welche Herausforderungen bei der täglichen Arbeit werden durch das neue Schulungskonzept konkret erleichtert? Durch das neue Schulungskonzept hat sich die Sichtweise auf das Thema Spielerschutz positiv verändert. Die Bedeutung der sozialen Aspekte im Spielerschutz wird den Mitarbeitenden zunehmend bewusst. Unser Ziel war es, mit ansprechenden Schulungen, das Verantwortungsbewusstsein eines jeden Mitarbeitenden zu sensibilisieren. Die von den Mitarbeitenden ausgehende Unterstützung des Spielerschutzes ist bemerkenswert. Hilfreich bei der Nachbereitung der Schulungen ist die Tatsache, dass die Trainer auch als Ansprechpartner vor Ort verfügbar sind. Das schafft die Möglichkeit für Rückfragen und vermittelt zusätzliche Sicherheit. Es ist deutlich spürbar, dass die Mitarbeitenden und der Spielerschutz bedeutend näher zusammengerückt sind und eine enorme Transparenz hergestellt wurde. Das abteilungsübergreifende Miteinander und die Kommunikation haben sich verbessert. Name: Matthias Kurth Alter: 56 Jahre Im Spielbetrieb tätig: seit: Januar 1988 Aktuelle Position: Floormanager Lieblingsspiel: American Roulette 29 DAS NEUE SCHULUNGSKONZEPT

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